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Gleiches Recht für alle?

Umfrage der Fachzeitschrift „promobil“ zum Thema Caravans auf Wohnmobil-Stellplätzen

Sollten auch Wohnwagen-Gespanne auf Wohnmobilstellplätzen stehen dürfen? Wenn ja, unter welchen Voraussetzungen? Wenn nein, warum eigentlich nicht? Diese Frage ging Stefan Weidenfeld von promobil nach.

Der Wohnmobilstellplatz ist eine verhältnismäßig junge Gattung, erstmals aufgetreten 1983 in Viechtach im Bayerischen Wald quasi als Mutation des gemeinen Parkplatzes. Als in der Folge der Trend zum Wohnmobil Fahrt aufnahm, gab es weitere Kommunen und dann zunehmend auch private BetreiberInnen, die die freiheitsliebenden Reisenden dieser neuen Urlaubsform willkommen hießen. So boten sie ihnen einen artgerechten Aufenthalt bieten – teils bereits mit der elementaren Infrastruktur versehen: Ver- und Entsorgungsmöglichkeit und Stromanschluss.

Wohnmobilisten nutzten natürlich auch damals schon Campingplätze für einen längeren Aufenthalt mit unbeschwerten Ferientagen, wollten aber auch immer mal einfach nur legal und sicher übernachten, um vielleicht schon am nächsten Tag wieder weiterzuziehen. Und vor allem wünschten sie sich die Freiheit, jederzeit kommen und gehen zu können.

Auch Wohnwagen können autark sein

Die technische Entwicklung machte indessen auch nicht vor dem Wohnanhänger halt. Caravans unter anderem mit Dusche, Kassetten-WC, Frischwassertank und (eventuell abnehm- und rollbarem) Grauwassertank, Batterie und Solaranlage erlaubten ein gewisses Maß an Autarkie – und sie tun dies nach wie vor. Kein Wunder, dass die Besitzer solcher Wohnwagen für einen Kurztrip oder eine Zwischenübernachtung gleichfalls auf die Einrichtungen eines Campingplatzes verzichten und sich auch mal gerne mit einem einfachen und preisgünstigen Übernachtungsplatz begnügen wollen.

In Deutschland sind Caravan-Gespanne nur auf einem kleineren Teil der offiziellen Wohnmobilstellplätze erlaubt und willkommen, wobei es hier starke regionale Schwankungen gibt. Vor allem in den neuen Bundesländern sind vor allem bei privaten AnbieterInnen Mischformen durchaus gängig, die im Prinzip wie einfache, kleine Campingplätze betrieben werden. Auch in einigen skandinavischen Ländern oder zum Beispiel in Kroatien konnte sich die Idee nicht durchsetzen, eine strikte Unterscheidung zwischen Camping- und Wohnmobilstellplätzen zu treffen.

Noch mehr Konkurrenz auf den Stellplätzen?

Dort, wo es diese Unterscheidung aber ganz klar gibt, sind manche Reisemobilisten wenig erfreut, einen Caravan auf dem benachbarten Stellplatz zu sehen. Und das auch noch in Zeiten, da zumindest an touristischen Hotspots und in Hochsaisonzeiten Stellplätze wirklich Mangelware sind. Doch ist diese Art von Gruppenegoismus eigentlich zu rechtfertigen?

Ihre Meinung interessiert uns: Manche Betreiber von Wohnmobilstellplätzen heißen auch Caravan-Gespanne willkommen. Wie finden Sie das? Spricht der Platzbedarf dagegen? Dann müssten aber auch große Mobile oder solche mit Anhänger abgewiesen werden. Geht es nur ums Prestige, oder gibt es starke Argumente pro und contra?

Welche Meinung vertreten die Mitglieder der Reisemobil Union? Antworten bitte an presse@reisemobil-union.de Wir werden das Thema im nächsten Verbands-Magazin aufgreifen.